schamlos

schamlos

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scham|los ['ʃa:mlo:s] <Adj.>:
1.
a) ohne jede Scheu und Zurückhaltung; sehr dreist und oft unverschämt:
das ist eine schamlose Frechheit, Lüge, Übertreibung; er lügt schamlos.
Syn.: dreist (abwertend), frech, hemmungslos, impertinent (bildungsspr.), unverfroren (emotional).
b) in oft skrupelloser, gewissenloser Weise gegen die guten Sitten verstoßend:
dieser Arbeitgeber betreibt eine schamlose Ausbeutung; mein Vertrauen wurde auf schamloseste Weise missbraucht; jmdn. schamlos ausbeuten, betrügen, belügen, hintergehen.
2. [im sexuellen Bereich] bestehende Tabus nicht respektierend [und damit die Gefühle der Mitmenschen verletzend]:
sie ist eine schamlose Verführerin; der Ausschnitt ihres Kleides wurde als schamlos bezeichnet.
Syn.: obszön, unanständig, ungebührlich (geh.), ungehörig, unmoralisch.

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scham|los 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. ohne Schamgefühl, unsittlich, unanständig
2. schändlich, ruchlos
● ein \schamloser Betrug, eine \schamlose Forderung; ein \schamloses Buch, Theaterstück, ein \schamloser Film, Roman; \schamlose Gebärden, Worte; sich \schamlos betragen; er war \schamlos dreist

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scham|los <Adj.> [mhd. scham(e)lōs, ahd. scamalos]:
a) (im sexuellen Bereich) bestehende Tabus nicht respektierend [u. damit die Gefühle der Mitmenschen verletzend, ihre Entrüstung hervorrufend]:
sie ist eine -e Person;
-e Gebärden;
b) skrupellos, bedenkenlos gegen die guten Sitten verstoßend:
-e Heuchelei;
ein schamloser Betrug;
sich s. [an jmdm.] bereichern;
c) dreist, unverschämt:
eine -e Lüge;
s. lügen.

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scham|los <Adj.> [mhd. scham(e)lōs, ahd. scamalos]: a) (im sexuellen Bereich) bestehende Tabus nicht respektierend [u. damit die Gefühle der Mitmenschen verletzend, ihre Entrüstung hervorrufend]: sie ist eine -e Person; Als sie ahnte, dass die -e Verführerin, von welcher der Pater sprach ... sie selbst sein sollte (Schneider, Erdbeben 89); -e Gebärden; Unglaublich, einem alten Mann derart s. nachzulaufen! (Bieler, Mädchenkrieg 59); b) skrupellos, bedenkenlos gegen die guten Sitten verstoßend: -e Ausbeutung, Heuchelei; ein -er Betrug; sie hat sein Vertrauen in der -esten Weise missbraucht; Aber auch der Genosse Reinsiepe hatte sich ja der -esten Demagogie bedient (Heym, Schwarzenberg 270); jmdn. s. ausnutzen, belügen, hintergehen, plagiieren; sich s. [an jmdm.] bereichern; Weimer wurmt besonders, dass »die Landesregierung Exklusiv-Privilegien für Universitätsprofessoren weitergewährt und zugleich Studenten schamlos schröpft« (Woche 27. 3. 98, 26). c) dreist, unverschämt: eine -e Übertreibung, Lüge; s. lügen.

Universal-Lexikon. 2012.

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